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Wie ich meine Angst vorm Singen vor Publikum endlich besiegte

Kennst du das, du bist begeistert am singen – sei es unter der Dusche, im Auto oder einfach nur allein zuhause. Doch kaum erblickt dich dabei ein anderer Mensch, verstummst du und hörst auf. So ging es zumindest mir eine lange Zeit lang, bis ich gelernt habe, vor anderen Menschen zu singen. Es ist wie das erste Mal mit diesem einen, heftigen Fahrgeschäft im Vergnügungspark zu fahren. Du schaust nach oben und siehst, wie die Leute schreien, da oben in 20 Meter Höhe, sich überschlagend um die eigene Achse drehend. „Niemals werde ich mit dem Ding fahren“, denkst du dir und gehst weiter. Doch was wenn ich dir erzähle, das es zwar enorm Angst macht, den Schritt zu gehen, du aber als Belohnung die lustigste Zeit auf dem ganzen Jahrmarkt haben wirst?

Die Anfänge des Gesangs

Eigentlich bin ich ja leidenschaftlicher Drummer (Wenn ich mal zum Üben komme hehe), aber irgendwann hat es mir der Gesang ziemlich angetan. Also, wie das so ist, fangt man dann also an, an allen möglichen Orten seine Lieblingslieder zu singen (Natürlich nicht in der Öffentlichkeit). Irgendwann habe ich es dann auf die Spitze getrieben und war dann über ein Jahr lang beim Gesangsunterricht. Dort habe ich Dinge gelernt, die teilweise so dämlich in der Erklärung geklungen haben, aber meine Stimme um einiges besser gemacht haben. (Zitat: „Du musst deine Stimme abrunden. Stell dir am besten vor, du müsstet Gähnen, dann verwandle das in deinen Gesichtsausdruck beim singen.“) Nach einiger Zeit wurde meine Stimme dann tatsächlich besser und ich fand richtig Spaß daran, die echt peinlichsten Übungen überhaupt im Keller der Kaserne, in der ich gerade stationiert war, zu praktizieren.

Jetzt wird’s ernst

Na ja, wo waren wir – ach ja. Nach einiger Zeit wollte ich es dann endlich wissen. Ich wollte endlich die Reaktion anderer Menschen auf meine Stimme sehen – also ab in die Karaokebar. Dort angekommen habe ich panisch festgestellt, dass der ganze Laden voll war und die Leute tatsächlich den Sängern und Sängerinnen ihr volle Aufmerksamkeit schenkten, uff.

Ich ging also zum DJ und suchte mir ein Lied aus, das ich schon seit einem Monat übte und 10 Minuten später war es dann so weit. Die Sängerin vor mir übergab mir mit einem Grinser im Gesicht das Mikrofon, retrospektiv betrachtet, hatte sie wohl mein aufgesetztes Pokerface durchschaut. Ich war verdammt nervös, okay jetzt wisst ihr’s auch. Mein halbes Hemd durchschwitzt, ging ich also die Bühne hinauf, um dann ca. 80 Augenpaare auf mich gerichtet zu sehen. „Na gut, jetzt ist es auch schon egal“ – dachte ich mir.

Also habe ich mein Bestes gegeben und die Nummer „Can’t help falling in Love“ von Haley Reinhart (Da andere Stimmlage), mit allem was ich zur Zeit draufhatte, rausgehauen.

Tja, was soll ich sagen, die Leute waren echt begeistert und ich echt erstaunt, wie gut das geklappt hat. Dann bin ich direkt zum Ausgang und heimgefahren. Nee Spaß, so wie ich halt eben bin habe ich 5 Minuten später direkt den nächsten Song gesungen und war voll in meinem Element.

Nach der ersten Hürde wird’s einfacher

Ich sage nicht, dass ich kein Angst mehr habe, vor anderen Leuten zu singen. Aber jetzt weiß ich wenigstens, dass mir dabei keine Tomaten um die Ohren fliegen oder irgendwer einen Schuh auf mich wirft (Sorry an Mr.Bush an der Stelle). Ich ging also die nächsten Wochen immer wieder hin, irgendwann war ich sogar so weit, dass ich mit dem Publikum interagiert habe und es wurde immer natürlicher.

Richtig lässig war der Moment, als mich mal jemand drauf angesprochen hat, dass ich ja derjenige sei, der immer in dieser einen Bar Karaoke singt und dass sie das voll cool findet.

Mein jetziges Highlight

Abschlussfeier meines Schauspielkurses. Ab ins nächste Pub und ordentlich einen heben. Dort angekommen, erreicht ein wohliger Klang meine Ohren: Livemusik. Tatsächlich spielte dort ein Trio, bestehend aus drei jungen Musikern um die 30. Einer auf der Gitarre, einer auf der Geige und einer auf dem Cajon.

Was in den nächsten 20 Minuten passierte, konnte ich mir niemals vorstellen. Kaum 2 Schluck von meinem Bier getrunken, legte der Sänger seine Gitarre ab und fragte, ob jemand aus dem Publikum mal spielen wolle. Time to shine.

Also, ran an die Gitarre und mal vortragen, was ich in den letzten 2 Monaten so geübt hatte. Was folgte, war eine (Zwar bei weitem nicht perfekte) aber von Herzen kommende Version von STS Fürstenfeld. Nice.

Ich möchte dich hiermit ermutigen, dich doch auch mal drüber zu trauen, damit du mutiger wirst und du deinen Freunden und den Leuten um dich rum einen echt amüsanten Abend bescheren kannst.

Wünsche dir das Beste und bleib dran,

dein Fabian

Fabian Koller

Founder & Autor

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