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Meine Reise zum Klopainersee: Ein dreitägiges Abenteuer (Teil 1 von 3)

Gestartet hat alles mit einem Ziel: Ich wollte unbedingt mit dem Rad eine länge Tour machen und einen auf Bear Grylls machen. Schon wie mein Kindheitsheld wollte ich an entlegenen Orten schlafen, dort Essen zubereiten und mitten durch die Natur reisen. So ganz extrem wurde es nicht, denn ich hatte den ein oder anderen Gegenstand mit.

Gesagt getan, ich packe meine Sachen und richtige mein Rad her, der Rucksack bringt es auf angenehme 20 Kilo. Danke Merkel. Helm auf und los geht’s. Dass zwischen mir und besagtem See stabile 130 Kilometer mit ordentlich Steigung liegen, war mir zu dem Zeitpunkt erst richtig bewusst geworden. Aber ja, raus aus meinem Dorf und direkt die erste Steigung, jetzt erst merke ich, wie es sich anfühlt, auf einmal 100 Kilo zu wiegen. Wie soll ich sagen, bergauf eine echte Qual, bergab rolle ich wie ein Laster.

Die erste Etappe: Durch die Felder der Steiermark

Wer schon mal in der Südsteiermark war, weiß, wovon ich rede. Es ist einfach eine wunderschöne, idyllische Gegend. Zwar standen am Anfang noch einige Hügel mit starker Steigung zwischen mir und dieser Landschaft, aber nach jedem auf und ab wurde ich motivierter. Ich wollte das schaffen, komm was wolle – keine Chance aufzugeben. Diese lustigen Hürden überwunden, fuhr ich einfach drauf los. Die meiste Zeit ging’s entlang von Feldern auf Bundesstraßen, dann kam Gott sei Dank der erste Zwischenstopp bei einem berühmt berüchtigten Supermarkt mit Grün-Weiß-Rotem Logo und einem Geldtascherl als Maskottchen.

Einem Feldweg entlang, bei 30 Grad im Schatten kam ich schließlich zu einem Fluss, wo ich meinen Gaskocher auspackte und mir erst mal ein 5-Sterne Menü zubereitete. Der Fluss war eine willkommene Abkühlung für meine Füße, ich sah sogar eine echt große Languste zwischen zwei Steinen, leider ließ sie sich nicht fangen und verschwand – wäre lecker gewesen.

Die erste Nacht im Freien

Nach 5 Stunden Fahrzeit wird es schon langsam dunkel und ich beschließe, mir ein Lager für die Nacht zu suchen. Ich fahre an einen Waldrand und quäle mich hindurch, alles kratzt und juckt und es scheint so, als würde ich hier keine geeignete Schlafstelle finden. Also wieder zurück, an einen anderen Fluss, der mich an dieser Stelle des Wegs begleitete.

Dort angekommen sehe ich es: Zwei perfekt nebeneinander stehende Bäume, etwa 3 Meter von der Wasserlinie entfernt, 90° zum Wasser. Also, Hängematte dazwischen, Schlafsack drunter gehängt (Man glaubt es kaum, aber durch die Kompression des Körpers wird der eigentliche Schlafsack am Rücken eiskalt, deswegen muss man einen zweiten lose unter die Hängematte hängen, das ist echt wie auf Wolken).

Dann mache ich mich auf zum Fluss, denn mein Wasservorrat ist am Ende. Bei dieser Gelegenheit nutze ich auch die gratis Badewanne vor mir und wasche mir den ganzen Schweiß und Dreck der Fahrt von mir, was ein traumhaftes Gefühl! Jetzt muss ich nur noch zu trinkbarem Wasser kommen, zum Glück habe ich meinen Wasserfilter dabei. Ich schalte also den kleinen elektrischen Motor an und zapfe direkt von der (Nicht ganz so sauberen) Quelle, aber immerhin ist das Wasser, in dem ich gebadet habe, mittlerweile Kilometer weiter gereist.

Daraufhin gehe ich zurück und mache ein Feuer mit gesammelten Zweigen der Umgebung. Das danach waren tatsächlich sehr leckere Instant-Nudeln, a la Flusswasser.

Mittlerweile ist es Abend geworden, die Luft ist abgekühlt und ich mache mich bereit, schlafen zu gehen. Genug getrunken und angenehm satt schließe ich noch mein Rad zum Baum neben mir, hänge den Rucksack auf und lege mich in meine gemütliche Hängematte, lege meinen Schlafsack über mich und – Naja ich würde gerne sagen ich schlafe wie ein Baby ein aber: Wenn man ein sicheres Zuhause gewohnt ist, wo nichts uns niemand deine Ruhe stört, dann ist das erst mal Paranoia pur. Ich dachte echt, in jedem Moment kommt jemand um die Ecke oder irgend ein Flussmonster frisst mich. Nach zirka einer halben Stunde habe ich meinen Kopf aber so weit beruhigt, dass er sich sicher genug fühlt, um zu schlafen.

Der nächste Morgen

Geweckt wurde ich von Sonnenstrahlen, die auf meine Hängematte schienen, das zusammen mit dem zwitschern der Vögel, die anscheinend wieder Frühschicht hatten. Nein, ehrlich jetzt, Vögel sind ungefähr so: OH BOY! Der allererste Sonnenstrahl – Da MUSS ich ein Lied drüber singen.

Schonmal probiert, bei nem Vogel auf den Snooze-Button zu hauen? Schreib mir, wenn du das geschafft hast, ich will wissen, wie das geht!

Jedenfalls war ich jetzt wach, Badezimmer hatte ich keins, also wurde der Fluss meine Alternative. Cooles Gefühl, erst mal eiskalt zu Baden, dann dort Zähne zu putzen und sich dann halb im Matsch anziehen zu müssen (Ok, der letzte Teil ist immer ziemlich mies). Neuer Tag, neues Glück, auf aufs Rad und dann habe ich erst mal gemerkt, dass ich ja gestern schon ordentlich gefahren bin. Meine Muskeln fühlten sich alles andere als erholt an, aber hilft ja nichts, da müssen wir jetzt durch.


Damit beginnt der zweite Tag meiner Reise, wenn du wissen willst, wie’s weitergeht, kommst du hier zum zweiten Teil der Geschichte. (Stand 16.07.2025 zweiter Teil folgt morgen)

dein Fabian

Fabian Koller

Founder & Autor

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