Falls du dich fragst, warum ich das hier alles mache, findest du in diesem Artikel deine Antwort dazu.
Die Ursprünge
Schon immer wusste ich, dass ich etwas anders war. Menschen, die mit mir redeten, konnten mir schon als ich ein Kind war nichts vormachen – ich spürte einfach, dass etwas nicht richtig war. So war es auch in meinem eigenen Elternhaus. Meine Mutter hatte seit sie denken konnte, Probleme damit, Gefühle der Aggression bei sich und anderen zuzulassen.
So war es dann eines Nachmittags:
Ich komme nach von der Schule nach Hause, lege meine Sachen auf den Boden und gehe wortlos an ihr vorbei. Sie freute sich schon, mich zu sehen und begrüßt mich mich einem freudigen „Hallo!“ Ich, trotzig wie Teenager eben sind, schaue sie kurz an, schaue wieder weg, hole mein Handy raus und fange an, Instagram zu durchscrollen. Ich hatte einen echt beschissenen Tag und keine Lust, mich auch noch mit ihr unterhalten zu müssen. Tja, so einfach bin ich da nicht mehr rausgekommen.
Jetzt kommt der große Haken an der Sache. Sie, natürlich verletzt, fängt an sichtlich wütend zu kochen (wortwörtlich). Aus dem ruhigen Lämmchen wurde ein feuerspuckender Drache, der in ihr brodelte. So weit so gut, würde mir auch auf die Nerven gehen, wenn mein Sohn das abziehen würde. Das einzige Problem ist nur, dass ich ja erwähnt habe, das sie ein Problem mit Aggressionen hat. So ist sie zwar jetzt wütend auf mich, kann und will es aber nicht zeigen. Ich spüre aber, was in ihr vorgeht und es macht mich fast wahnsinnig, weil ich ja genau sehe und fühle wie sie drauf ist, sie mich aber in meinen Augen anlügt und nicht authentisch ist. Das macht mich wütend. Ich konfrontiere sie, sie verneint. Ich werde noch wütender und sie beginnt mir zu sagen, ich bilde mir das nur ein, was mich noch wütender macht.
Dass sie das ganze nicht absichtlich gemacht hat, sondern es eine Folge von ihrer eigenen (Nicht sehr angenehmen) Erfahrungen war, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Ich wusste nur, dass da jemand versucht, mir einzureden, dass meine Wahrnehmung falsch ist.
P.s.: Ich hab dich lieb, Mama 🙂
Wie ging es weiter?
Es folgten Jahre des Krieges, in der ich immer mehr den Glauben an meine eigene Wahrnehmung verlor – Jahre des Zweifels und der Selbstablehnung. Irgendwann war es mir dann zu viel, ich musste weg. Wohnung für Wohnung, Stadt für Stadt zog ich durch die Welt, in der Hoffnung wieder zu mir selbst zu finden. Meine eigene innere Welt brachte mich fast um, ich hatte keinen Halt und ich versuchte durch alle erdenklichen Berufe und Hobbies, halt in der Welt zu finden. All das ging lange Zeit so, bis ich eines Tages eine wahre Erleuchtung hatte..

Der Anfang eines neuen Kapitels
Damals noch mit meiner Exfreundin zusammen, verbringe ich eine Woche im idyllischen Kroatien am Meer. Ziel dieses kleinen aber feinen Ausflugs ist es, die Praxis für meinen Segelschein einzuholen. Schade nur, dass ich vorher mit meiner Dame einen ziemlich heftigen Streit hatte. So kann ich selbst das herrliche, sonnige Oktoberwetter in der Marina nicht genießen. Ich bin mit meinen nerven am Ende, kann kaum glauben, dass ich die Woche noch so durchstehen kann. Völlig vollgepumpt mit belastenden Gedanken und einer großen Portion Schmerz, spaziere ich schleppend am Hafen entlang und setze mich auf einen großen Stein, direkt am Meer.
Dort angekommen starre ich ins weite Blau des Ozeans und tue etwas, das ich seit gut 15 Jahren nicht mehr getan habe: Ich bete zu Gott. Ich bitte ihn, mich von meiner last zu befreien und mir endlich die Ruhe und Klarheit zu geben, die ich so dringend suche.
Auf einmal wurde es still. Die ganze Welt schien wieder zu erwachen und plötzlich höre ich wieder das rauschen des Meeres, wie die Wellen sanft über die Steine des Hafens schwappten. Ich merke, wie ich wieder die salzige Meeresluft riechen konnte und bin erstaunt, dass das alles bis vor kurzen wie unsichtbar für mich war. Das war der Moment, der mein Leben veränderte.
Die Heilung
Die weiteren Monate verbringe ich wieder damit, mir über alles mögliche Sorgen zu machen, sei es Beziehungsprobleme, Geldprobleme oder einfach nur der Fakt, dass ich mein Leben einfach grauenvoll finde. Schlussendlich ist es dann auch mit meiner Freundin vorbei, mein Job ist weg und ich habe eine Wohnung, die ich mir nicht leisten kann. den Kontakt zu meiner Familie habe ich abgebrochen und ich bin komplett alleine, somit habe ich auch niemanden, auf den ich mich verlassen kann. Ich habe jetzt also zwei Optionen: Aufgeben, alles hinschmeißen und nach Hause gehen, wo alles von vorn anfängt oder stark bleiben und es alleine da raus schaffen.
Harte Entscheidung, was? Natürlich habe ich mich für den schwierigeren Weg entschieden, also muss ich jetzt zwangsweise einen Weg finden, in dieser Welt klarzukommen. Die Frage ist nun nicht mehr: Wie kann ich mich als so feinfühliger Mensch vor dieser Welt schützen? Eher die Frage: Wie kann ich, mit meinen gottgegebenen Gaben den besten Beitrag in dieser Welt leisten?
„Denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Lukas 23:34
Das ist meine Antwort auf alles unrecht, das mir widerfährt.

Eine Superkraft
Statt mich zu verstecken, will ich mich nun zeigen. Ich möchte mein Gespür dafür nutzen, Menschen zu Helfen und einen nachhaltigen Beitrag in der Welt zu leisten. Denn Hochsensibilität ist eine wahre Superkraft, wenn sie nur richtig genutzt wird. Das benötigt Mut, Stärke und eine große Portion Selbstvertrauen. Um das zu erreichen, habe ich diesen Blog ins Leben gerufen, dass du, mein lieber Freund, auch endlich siehst zu was du imstande bist.
P.s.: Da ich ein Mann bin, richtet sich dieser Blog an Männer. Ich habe keine Erfahrung habe, wie es ist, eine Frau zu sein. Daher gibt es auch keine gegenderten Formen. Oh und weil ich gendern hasse. Sorry Mädels, hab euch trotzdem lieb.
Alles Liebe, euer Fabian