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Was Disziplin wirklich bedeutet – und was ich daraus gelernt habe

Hallo da draußen! Diese Welt kann voller Abenteuer und Entdeckungen sein – oder eben auch langweilig, trist und öde. Sei einfach ganz ehrlich zu dir und überlege, wie dein Leben gerade so verläuft. Sollte es so verlaufen, wie du es willst – perfekt! Wenn aber nicht, möchte ich dir gerne meine Geschichte erzählen. Eine Geschichte voller Tiefen und Höhen, voller Freunde und Leid.

Pass gut auf, denn das, was jetzt folgt, kommt aus meiner tiefsten inneren Welt.

Ich möchte mich doch einfach nur wohlfühlen

..sagte mein ich vor zwei Jahren. Ach ja, Arbeiten gehen. Ich quäle mich aus dem Bett, schaue aus dem Fenster meiner kleinen Dachgeschoßwohnung in Wien und sehe, wie der starke Wind die Reste des Schnees von den Dächern fegt. „Boah, viel zu kalt!“, denke ich mir. Dann beschließe ich, weil ich es gemütlich haben will, ein Vollbad einzulassen. Es ist also 7 Uhr morgens, ich muss noch in die Arbeit und das erste was ich tue, ist gleich wieder entspannen.

So, jetzt aber echt ab in die Arbeit. Dort angekommen taumle ich noch halb schlaftrunken zu meinem kleinen weißen, Transporter. Der Tag vergeht und mir ist die ganze Zeit eigentlich viel wichtiger, dass ich mich wohlfühle, als das, was ich eigentlich zu tun habe.

So zieht es sich zu dieser Zeit auch durch mein ganzes Leben. Training? Nee, heute fühle ich mich gar nicht danach. Ich hätte zwar noch etwas auf meiner To-Do Liste stehen, aber das kann ich doch auch morgen machen. So wird aus morgen übermorgen, aus übermorgen eine Woche und irgendwann lösche ich die Einträge einfach frustriert aus der Liste.

Der Komfort beginnt mein ganzes Leben zu bestimmen

Anfangs dachte ich mir noch, dass es ja gut wäre, mehr auf meine Gefühle zu hören. Ja, einfach mal dem Körper geben, was er wirklich braucht. Leben ach der inneren stimme, klingt doch fantastisch. So war es auch eine Zeit lang, doch je länger ich das dann machte, desto mehr merkte ich, dass mir etwas im Leben fehlte. Dieses etwas machte sich erst nach etwa einem Jahr bemerkbar: Es fühlte sich so an, als hätte ich nichts erreicht (Und das hatte ich auch nicht). Es war zwar immer komfortabel gewesen, aber dennoch breitete sich in mir langsam und schleichend das Gefühl von Unwohlsein aus.

So lebte ich dahin, mit dem glauben, ich müsse einfach noch mehr auf meine Gefühle hören, dann wird es mir schon gut gehen. Ach, bald ziehe ich sowieso um, da wird das schon besser werden.

Die Gemütlichkeit bestimmt mein Leben

So, hier bin ich also, neue Wohnung, neues Glück. so wirklich wohl fühle ich mich dennoch nicht in meiner Haut. To-Do Listen mache ich schon lange nicht mehr, aus Angst, wieder nichts davon zu erledigen. Hausarbeit und Verpflichtungen gehe ich eher sporadisch nach, das wird schon meine Freundin für mich machen. Es ist doch so schön herrlich auf der Couch, außerdem fühle ich mich gar nicht gut – schon seit Tagen, also mache ich besser gar nichts, damit ich mich bald besser fühle.

Ich gebe immer mehr von meiner Verantwortung ab und lebe einfach nur mehr dahin. Wochenenden sind für mich das gleiche wie Wochentage, ich merke da gar keinen Unterschied mehr. Es läuft gar nichts mehr so wie es soll, Arbeiten gehe ich eher sporadisch und meine Beziehung fährt auch mit voller Kraft gegen die Wand. Aber ändern will ich irgendwie nichts, ich fühle mich einfach nicht danach.

Der Tiefpunkt

So, jetzt ist es geschafft. Nach Monaten der Konflikte ist auch meine Freundin weg, meine Wohnung ist viel zu teuer und mein Job in kürze weg. Ich kann Nachts nicht schlafen, weil ich vor lauter Angst um meine Zukunft keine Luft bekomme. Es scheint so, als wäre ich am Ende, das wars.

Jeden Tag mache ich mir mehr Sorgen, und umso mehr Sorgen ich mir mache, desto weniger bin ich bereit zu tun, weil – du hast’s erfasst – ich mich nicht danach fühle.

Der Weg zurück ins Leben

Ganz langsam beginne ich erste Schritte zu gehen, wie ein Kleinkind, das gerade das erste Mal merkt, dass man sich auch anders fortbewegen kann, als zu krabbeln. So war ich auch die letzten zwei Jahre gekrabbelt. Natürlich gab es immer wieder Phasen der Motivation und der Arbeit, diese waren aber nicht von Dauer. Kaum hatte die Motivation nachgelassen, war ich wieder am Boden.

Nun tue ich aber meine ersten Schritte, suche mir eine neue Wohnung, eine neue Arbeit. Langsam fange ich an, mich um die Dinge zu kümmern, mal mehr, dann wieder weniger. Jeder Tag ist ein Kampf, es fühlt sich so unangenehm an – anders als das, was ich die letzte Zeit gewohnt war. Dennoch MUSS ich das jetzt machen, es geht um mein überleben.

Der Wendepunkt

Jetzt sitze ich hier, in meiner säuberlichst geputzten Wohnung, alles dort wo es sein soll, das Bett gemacht und frisch überzogen. Ich schaue in den Spiegel und sehe ein durchtrainiertes ich, gepflegt und stets frisch rasiert. Meine To-Do Liste für morgen ist schon wieder voll und ich schaue voller Zuversicht darauf und grinse, weil ich weiß, dass jede Sache darauf morgen zu 100% erledigt ist, komme was wolle. Ich fühle mich zwar manchmal noch immer schlecht, aber ich mache trotzdem, was ich mir vorgenommen habe. Auf einmal läuft alles in meinem Leben rund, hier und da werden Dinge erledigt und alles was ich mir in den Kopf setze, ist auf einmal real.

Das ist, was unendlich zu scheinender Schmerz und leidvolle Erfahrungen aus mir gemacht haben. Das alles hat es benötigt, damit ich erkenne, warum Disziplin im Leben so wichtig ist. Ich hoffe, dir bleibt dieser harte Weg erspart und du verstehst es schon früher, ich musste dafür leider zwei Jahre meines Lebens opfern.

Schmerz bringt Veränderung, er muss nur stark genug sein.

dein Fabian

Fabian Koller

Founder & Autor

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Franzi

    hallo Fabian,ich finde es unglaublich mutig von dir,uns ins tiefste deiner Seele blicken zu lassen.Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für dein LEBEN, wenn du es nicht gebacken bekommst,dann niemand mehr.LG.Franzi

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